Aus für den Bebauungsplan Voisweg?

„Manchmal kommt ein Paukenschlag auch ganz leise daher“, kommentiert Christian Otto, Musiker und Fraktionsvorsitzender der Ratinger GRÜNEN.
Am Ende der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Donnerstag letzter Woche verkündete Bürgermeister Pesch, in Personalunion auch kommissarischer Planungsdezernent, in dürren Worten das vorläufige Ende des Bebauungsplanverfahrens für das ebenso ambitionierte wie umstrittene Bauprojekt am Voisweg. Die Verwaltung werde sich in dieser Ratsperiode nicht mehr damit beschäftigen.

Die Begründung sei so einfach wie ernüchternd, berichtet Ute Meier, Ottos Stellvertreterin und ebenfalls Mitglied im Ausschuss: „Offenbar gibt es massive Probleme bei der Entwässerung der überplanten Fläche, die wohl auf absehbare Zeit nicht lösbar sind.“ Warum dies erst jetzt, nach bereits zahlreichen Monaten Planungsvorarbeit bei Stadt und Investor auffällt, ist den beiden Grünen allerdings schleierhaft.

„Wir haben von Anfang an vermutet, dass sich bei der Offenlegung des B- Plans sowohl Umweltbelange, die problematische Verkehrserschließung, die Lage im Überschwemmungsgebiet sowie eben die Entwässerungsthematik als hohe Hürden erweisen könnten“, so Christian Otto weiter. Die GRÜNEN beantragten sogar, auf weitere Bebauung der Flächen direkt am Naturschutzgebiet zu verzichten und stattdessen weitere Grünflächen im Flächennutzungsplan auszuweisen. „Dass bereits einer dieser Faktoren aber jetzt schon zum K.O.-Kriterium für das gesamte Projekt wird, hat uns allerdings dann doch überrascht,“ so die GRÜNEN, die gegen die Auslegung des B- Plans gestimmt hatten und sich nun für die Natur am Schwarzen See freuen.

Das Starkregenereignis vom 14. Juli habe mit der Entscheidung unmittelbar nicht zu zu tun, war indes auf Nachfrage aus der Verwaltung zu erfahren.