Grüne: Unions-Fraktionen mutlos bei Tempo 30

Vor einem Jahr hieß es in der Tagespresse „Politik will Tempo bei Tempo 30 machen“. Die Bürgerunion wollte gar ein strategisches und nachhaltiges Konzept dafür. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus, wie in der letzten Ratssitzung wieder einmal deutlich wurde. Auf Antrag der CDU beschlossen der Rat mit der Mehrheit der beiden Unions-Fraktionen und der Stimme des amtierenden Bürgermeisters: „Tempo 30 wird auf dem innenstädtisch gelegenen Teil der Bahnstraße erst vor der Einmündung Graf-Adolf-Straße, auf der Mülheimer Straße hinter der Einmündung Werdener Straße, auf der Düsseldorfer Straße hinter der Kreuzung Hans-Böckler-Straße und auf der Kaiserswerther Straße hinter der Einmündung Suitbertusstraße angeordnet (jeweils in Richtung Innenstadt betrachtet).“

„Das ist mutlos und kraftlos und zeigt, dass Tempo 30 bei der konservativen Mehrheit nur ein Lippenbekenntnis ist!“ sagt Martin Tönnes, der grüne Bürgermeisterkandidat. Innerhalb der Ringe bis zur Düsseldorfer Straße/Stadionring soll überall Tempo 30 gelten, deshalb zeigen die Ratinger Grünen in ihrem soeben verabschiedeten Wahlprogramm klare Kante. Die Ratinger Grünen wollen mehr Mobilität und zusätzliche Verkehrsangebote durch den Ausbau des Radverkehrs mit Radschnellwegen und einen Ausbau bei Bussen und Bahnen schaffen. Voraussetzung, um die Lebensqualität der Innenstadt als Wohnort aber auch als Einkaufsort zu erhalten und zu steigern ist mehr gegenseitige Rücksichtnahme, mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und eine Reduzierung beim Verkehrslärm durch Tempo 30, wie dies auch die Gutachter für den Lärmaktionsplan vorgeschlagen haben. „Andere Städte machen vor, wie eine Attraktivitätssteigerung ihrer Innenstädte durch mehr Aufenthaltsqualität und weniger Verkehrslärm funktioniert. Ratingen gehört leider zu den Städten, die mit CDU und Bürgerunion weiter in die verkehrspolitische Vergangenheit laufen“, so Martin Tönnes abschließend.