Hände weg vom Blauen See

Ich habe ein Satellitenfoto des Rhein-Ruhr-Gebietes, auf dem man in einem Meer von roten Flächen (bebautes Gebiet) und grün-braunen Rechtecken (landwirtschaftliche Flächen) einen kleinen dunkelgrünen Fleck entdeckt.

Dieser kleine, dunkelgrüne Fleck ist der Wald, der Ratingen umgibt. In Richtung Düsseldorf ist schon keine Lücke mehr in der bebauten Fläche zu erkennen.

Das Bild macht deutlich, wie bedroht das bisschen Natur um Ratingen herum ist. Die Idee, dass wir mit einem „ modernen Freizeitkonzept“ von unbekannten Privatinvestoren ein neues „Aushängeschild“ für Ratingen am Blauen See hätten, erfüllt mich angesichts der uns umgebenden Städte mit Grausen.

Der Freizeitdruck auf Ratingen nimmt schon jetzt bedrohliche Formen an. Am Grünen See können sich die Anwohner im Sommer vor parkenden Autos nicht retten. Das Angertal wird zur Rennstrecke für das halbe Ruhrgebiet, wie die Autokennzeichen erkennen lassen. Die Menschen kommen ja nicht mit dem Bus oder der Bahn. Der Blaue See ist ein romantischer Fleck Natur mit einer Naturbühne vor großartiger Kulisse. Er kann von den Ratingerinnen und Ratingern zu Fuß erreicht werden. Diese idyllische Kombination aus Natur und Kultur sollte unbedingt geschützt, die Naturbühne vernünftig entwickelt werden. Der Naturschutz darf nicht heruntergefahren werden, um „private Investoren“ anzulocken.

Der Blaue See muss in der Hand der Ratingerinnen und Ratinger bleiben.

„Hände weg vom Blauen See!“

 

Mareike Wingerath

(Ortsverbandsvorsitzende von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, Ratingen)

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2 Kommentare

  1. Hallo Frau Wingerath,
    Sie sprechen mir aus dem Herzen!!!!! Genau dies ist meine Befürchtung, dass selbst dieses kleine idyllische Fleckchen Erde in Ratingen noch vermarktet wird. Ich habe am Wochenende gehört, dass dort etliche alte Bäume gefällt werden sollen, angeblich weil sie eine Gefahr darstellen….passt ja wieder gut, erstmal plattmachen und dann etwas neu aufbauen, was dort sowieso nicht hingehört…..Irgendwie traurig, Bäume sind Leben.
    Ich hoffe, dass das verhindert wird. M.M.wird sowieso viel zu schnell gefällt. Gibt es bei Ihnen eigentlich eine Initiative, im Sinnn von : „Baumpaten“ oder “ Ich schütze und pflege alte Bäume“ oder ähnlichem ? Da wären wir gerne dabei !

    Herzlichen Gruß
    Sabine Jarrass

  2. Sehr geehrte Frau Jarras,
    vielen Dank für ihre Unterstützung.
    Bezüglich einer Initiative “ Baumpaten“ ist mir nichts bekannt. Sollte mir was über den Weg laufen, unterrichte ich Sie gerne.
    Im Bezug auf Baumfällaktionen gibt es aber eine hohe Sensibilität in der Bevölkerung.
    Wir bekommen umgehend Nachichten, wenn wieder so was im Gange ist.
    Es gibt natürlich manchmal Gründe einen Baum zu fällen. Bei mir im Garten z.B. war eine riesen Buche einfach tot, kein Blatt mehr drann, auch nicht im Sommer. Da bestand die Gefahr, dass der Trum beim nächsten Sturm auf den Wanderweg brettert.
    Bei solch einem Befund ist Handlungabedarf, selbst wenn noch ein paar Blätter dran sind, aber eben nur dann.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Mareike Wingerath

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