Kamelle: Weniger ist mehr

Zuviele Kamelle spenden sagt Annabelle Fugmann, Grüne Ratingen

Tanzen, Feiern, Karneval: Auch wegen der ausgefallenen Sonntagszüge hat der Rosenmontagszug in der Ratinger Innenstadt dieses Jahr besonders viele Menschen angelockt. Die Straßen waren voll, die Menschen riefen „Helau“ und die Kinder rannten nach ihren Kamellen. Ein schönes Bild, desto erschreckender, wenn man sich die Mengen an Müll und übrig gebliebenen Kamellen nach dem Zug angeschaut hat, heißt es von Seiten der Grünen.

„Zu viel“, meint Annabell Fugmann, Vorstandsmitglied der Ratinger Grünen. „Zuletzt haben wir uns gar nicht mehr getraut, Helau zu rufen, weil wir so viele Süßigkeiten bekommen haben“, so die zweifache Mutter. Zwei volle Tüten wurden von der Familie gesammelt. Am nächsten Tag hätten immer noch Kamelle auf der Straße gelegen. Sie fand das erschreckend: „So vieles können wir gar nicht essen und die Masse an Verpackungen ist in Zeiten der Plastikflut auch zu viel.“ So gebe es beispielsweise Gummibärchenverpackungen, die nur vier einzelne Stücke beinhalten.

Plastik sei ein Problem, das wir in Zukunft lösen müssen, heißt es von Seiten der Ratinger Grünen. Bis die Bundespolitik und die Industrie Lösungen gefunden haben, wollen sie deshalb vor Ort anfangen. „Für das nächste Jahr wäre es schön, wenn man überlegen könnte, wie man die Menge an Süßigkeiten und den Verpackungsmüll etwas einsparen kann“, schlägt Annabell Fugmann vor.

Weniger sei dann manchmal mehr: „Mein Sohn freut sich über bestimmte Sachen, andere isst er gar nicht, Qualität ist da ein Stichwort.“ Zudem könnte man damit beginnen, die „Strüßje“ also Blumensträuße, ohne Plastikfolie zu verschenken oder auf Konfetti aus Plastik zu verzichten. Denn das bliebe in der Natur über Jahrhunderte erhalten und könne auch nicht restlos aufgesammelt werden.

Kamelle spenden:

Wer zu viel gesammelt hat, kann auch spenden. Süßigkeiten werden bei der Ratinger Tafel angenommen:
Tafelladen Grütstr. 14 / Ecke Turmstr.
Öffnungszeiten:
Dienstag 11:00-13:00 Uhr,
Donnerstag 12:30-13:30 Uhr,
Samstag 12:30-13:30 Uhr.