Pressemitteilung zur Flughafenerweiterung

Susanne Stocks - Fraktionsvorsitzende
Susanne Stocks – Fraktionsvorsitzende
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Zu den Erweiterungsplänen des Düsseldorfer Flughafens erklärt Susanne Stocks, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Ratingen:“Die vorgeschlagene Ausweitung wäre insbesondere in den Spitzenstunden drastisch: 60 statt 47 Slots pro Stunde bedeuten fast 30% mehr Flugbewegungen.
Laut Flughafenchef Blume sollen sie hauptsächlich am Morgen ab 7 Uhr und am späten Nachmittag genutzt werden. Für die Anwohnerinnen und Anwohner rings um den Düsseldorfer Flughafen und insbesondere die Menschen in Ratingen, Meerbusch und Kaarst ist dies nicht akzeptabel.“ Stocks bezweifelt, dass die vorgeschlagenen Änderungen dem Angerland-Vergleich entsprechen.
Der Vergleich legt fest, dass die Parallelstart- und -landebahn nur ersatzweise als Ausweichbahn in Zeiten des Spitzenverkehrs genutzt werden darf.
Dies ist beschränkt auf maximal 50% der Betriebsstunden des Flughafens, bislang bewusst zum Schutz der Anwohner berechnet über den Zeitraum einer Woche.
Susanne Stocks: „Wenn diese 50% jetzt völlig frei über ein ganzes Jahr berechnet werden sollen, könnte im Sommer monatelang im Zweibahnbetrieb geflogen werden. Das hat für mich nichts mehr mit einer Ausweichbahn für Spitzenverkehr zu tun. Es droht die Aushöhlung des Angerland-Vergleichs.“ Susanne Stocks weiter: „Wenn man bedenkt, dass im Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Ersatzbahn (!) von 1983 von bis zu 91.000 Flugbewegungen in den sechs verkehrsreichsten Monaten die Rede ist und die heute geltende Genehmigung bereits bis zu 131.000 Flugbewegungen von Mai bis Oktober erlaubt, dann ahnt man, welche Entwicklungen der Flughafen in den nächsten 30 Jahren im Blick hat.“ Stocks betont, dass eine flexiblere Anwendung und Abwicklung der bisherigen Slots denkbar sei. „Wer mehr Flexibilität über Tag beantragt, muss mehr Ruhe in der Nacht garantieren. Die Zahl der erlaubten Landungen nach 22 Uhr muss entsprechend reduziert werden. Zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens müsste bei einem so stadtnah gelegenen Flughafen vollständige Nachtruhe herrschen.“  Zur angekündigten Bürgerinformation merkt Stocks kritisch an, dass es „sowohl dem Flughafenchef als auch dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Elbers anscheinend nur noch um die Information über bereits fertiggestellte Pläne geht. Wer die Interessen der Anwohner ernst nimmt, tritt aber in einen echten Dialog und bietet ehrliche Kompromisse auf der Basis des Angerlandvergleichs an. Denn Transparenz ist gut, weniger Fluglärm ist besser.“