Umweltbildungszentrum Blauer See: Grüne Idee trägt Früchte dank Beharrlichkeit und langem Atem

Umweltbildungszentrum Blauer See

Am Blauen See muss etwas passieren. Das war schon lange jedem Besucher des Geländes klar, und im Jahr 2011 war der Rat dann bereit, die Initiative zur Weiterentwicklung des in die Jahre gekommenen Freizeitparks zu ergreifen und vergab eine Machbarkeitsstudie unter Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes, in der ein Nutzungskonzept erstellt werden sollte und seine wirtschaftliche Tragfähigkeit geprüft werden. 2013 lag dann das Ergebnis der Machbarkeitsstudie vor. Es gab rund ein Dutzend Bausteine des Betriebskonzepts, an erster Stelle Außen- und Innengastronomie, Beherbergungsangebote, Baumhaus-Hotel, Wohnmobilstellplatz auf dem angrenzenden Parkplatz, Zeltwiese und Grillstation etc. Diese möglichen Nutzungen befanden sich aber im Konflikt mit den Festsetzungen der Ziele der Raumordnung im Regionalplan, die Freiraumfunktionen vorsehen: Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung, Bereich zum Schutz der Natur, Grundwasser- und Gewässerschutz. Das bedeutet, dass bei möglichen Projekten das Maß der bisherigen Versiegelung nicht überschritten werden darf, und dies auch nur nach Durchführung eines Zielabweichungsverfahrens.

Im September 2013 brachte die Grüne Fraktion die Idee eines Umweltbildungszentrums auf dem Gelände des Blauen Sees in die Diskussion ein: Hier bestehen ideale Voraussetzungen für Umweltbildung vor Ort, dieses nach den Erfahrungen in anderen Städten sehr attraktive Bildungsangebot passt zu vorhandenen bewährten Einrichtungen wie die Naturbühne und es besteht keine Notwendigkeit für weitere Versiegelung. Die Grünen beantragten, das Vergabeverfahren für eine vertiefende Umsetzungsstudie mit dem Baustein „Realisierung eines Umweltbildungszentrums“ zu ergänzen und konnten bei der Abstimmung eine Mehrheit gewinnen.

2016 war die Umsetzungsstudie fertig und es erfolgte der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans M 397 „Freizeitpark Blauer See“. Beim Beschlussvorschlag formulierte die Verwaltung unter Punkt 1: „Für die Entwicklung eines Umweltbildungszentrums sind Umsetzungsmodelle zu entwickeln.“

Also wieder einen Schritt weiter gekommen. Das Umsetzungsmodell oder Machbarkeitsstudie ist in Arbeit, die Spitzen der Verwaltung und unabhängig davon auch einige Ratsleute haben das Umweltbildungszentrum Naturgut Ophoven in Leverkusen-Opladen besucht, um sich schlau zu machen, und sind begeistert zurückgekehrt. Jetzt erfolgte die Einladung zu einem Workshop Anfang März, zu dem neben Vertretern aus den verschiedensten Fachämtern der Stadt Ratingen und dem Kreis Mettmann die Akteure aus dem Bereich der Pädagogik, der Politik und des Umweltschutzes eingeladen sind. Ziel des Workshops ist es, eine Vision für ein Umweltbildungszentrum in Ratingen zu entwickeln. Die Ergebnisse fließen in die Ausarbeitung eines Alleinstellungsmerkmals Umweltbildungszentrum Ratingen ein, dieses ist Teil der Machbarkeitsstudie, mit deren Fertigstellung im Sommer 2018 gerechnet wird.

Dieser offene Prozess ist zu begrüßen, da alle Beteiligten mit ins Boot genommen werden, so dass die angestrebte Vision gespeist sein wird von den gemeinsamen Wünschen und Vorstellungen und, so sie denn umgesetzt wird, auf einer breiten Basis steht. Und, nicht vergessen: Am Anfang stand die grüne Vision!

Edeltraud Bell

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