Änderungsantrag von GRÜNEN, SPD und Bürger-Union für neue große Bäume im urbanen Stadtraum
Auf Vorschlag des Ratinger Stadtrates hat sich die Verwaltung in einer Vorlage mit der Förderung von Jubiläumsbäumen zum 750-jährigen Jubiläum der Stadt befasst. Hierbei hat die Verwaltung auch eine Idee der CDU aufgegriffen, 75000 Setzlinge in privaten Ratinger Wäldern zu pflanzen bzw. pflanzen zu lassen. Des Weiteren sollen 75 Bäume im urbanen Stadtraum gepflanzt werden.
Die 75000 Jubiläumssetzlinge auf privatem Grund lehnen aber Bündnis 90/Die Grünen, Bürger-Union und SPD ab und haben für die Sitzung des Umweltausschusses am Mittwoch, dem 10.09.2025, einen Änderungsantrag gestellt.
Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen Edeltraud Bell bemängelt, dass die Aufforstungen auf Flächen erfolgen sollen, auf denen die Eigentümer ohnehin gemäß Landesforstgesetz NRW zur Wiederaufforstung verpflichtet sind.
Dr. Willm Rolf Meyer, 2. stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion, kritisiert die Verwendung von öffentlichen Mitteln für wenige private Waldbesitzer und sieht die Gefahr von Doppelförderung bei der Wiederaufforstung. „Für Wiederaufforstungsmaßnahmen stehen letztlich genug Gelder zur Verfügung. Eher mangelt es an Setzlingen und Arbeitskräften, um die Pflanzungen durchzuführen“, so Meyer.
Robert Ellenbeck, 2. stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Bürger-Union, sieht es kritisch, dass durch diese Maßnahmen keine neuen Wälder entstehen, sondern lediglich vorhandene Forstungen verjüngt würden. „Publikumswirksame Pflanzaktionen zeigen Aktionismus, die aber letztlich keinen ökologischen Mehrwert für Ratingen erzeugen“, so Ellenbeck.
„Stattdessen schlagen Grüne, BU und SPD vor, mit den geplanten 75000 Euro 75 große und deutlich sichtbare Jubiläumsbäume im urbanen Straßenraum zu pflanzen“, erklärt Edeltraud Bell.
„Zusätzlich sollen im Rahmen einer Bürgerbäume-Spendenaktion Finanzmittel als bürgerschaftlicher Beitrag zu weiteren Anpflanzungen von Jubiläumsbäumen angeworben und eingebracht werden“, fügt Willm Rolf Meyer hinzu.
Robert Ellenbeck ergänzt: „An den Bäumen sollen entsprechende Hinweisschilder auf die Spenderinnen und Spender angebracht werden, sodass das private bürgerschaftliche Engagement der Ratinger Bürgerinnen und Bürger, aber auch von Firmen deutlich werden kann.“
Selbstverständlich sollen Schulen und Kitas in die Pflanzaktionen einbezogen werden.