Das Kind mit dem Bade ausschütten

Dieses Bild drängt sich Christian Otto auf, wenn er sich das Schreiben des Ordnungsamtes von Freitagabend an die Beschickerinnen und Beschicker des Ratinger Wochenmarktes durchliest.
Ein Teil des Wochenmarktes soll demnach zugunsten der Außengastronomie in die Minoriten- und Oberstraße sowie an den Rand des Marktplatzes verlegt werden.
Diese offenbar schon länger geplante Idee der Ratingen Marketing GmbH scheint aber weder mit City- Kauf noch mit den betroffenen Händlerinnen und Händler abgesprochen worden zu sein.
„Dem Schreiben des Ordnungsamtes ist zu entnehmen, dass man diese Neuorganisation auch noch vorzieht und bereits für den nächsten Markttag am 1. Juni umsetzen will. Dass man mit solch einer kurzfristigen, von oben herab verkündeten Vorgehensweise die langjährigen Marktbeschickerinnen und _Beschicker vor den Kopf stösst und sie in helle Aufregung versetzt, darf nicht verwundern,“ so Otto weiter.
Er habe Verständnis für die Situation der Gastronomie, eine solch gravierende Umstrukturierung sollte doch aber bitte unter Mitwirkung aller Beteiligten geplant werden. Von Seiten der Händlerschaft ist zu vernehmen, daß einige der vorgesehenen Standorte zum Beispiel nicht ausreichend bemessen seien.
„Sowohl der Wochenmarkt als auch die Gastronomie sind für Ratingens Innenstadt typisch und machen sie (er)lebenswert. Die Einen gegen die Anderen auszuspielen macht doch überhaupt keinen Sinn, nur ein gemeinsames Agieren nützt beiden.Hierfür trägt die Verwaltung die Verantwortung, ich habe Bürgermeister Pesch bereits um Vermittlung gebeten.“
Da jegliche weitere Terminierung im Anschreiben fehlt, scheint diese grundsätzliche Neuorganisation auch noch unbefristet geplant zu sein. Befremdlich findet Otto überdies, solch eine grundlegende Entscheidung ohne jegliche Beteiligung der Kommunalpolitik treffen zu wollen.