Grüne: Einen Radschnellweg gibt es nicht zum Nulltarif

„Die auch in Ratingen stark wachsende Mobilität mit dem Fahrrad findet bei der Verwaltungsspitze in Ratingen nicht die angemessene Unterstützung“, so die Kritik von Martin Tönnes, grüner Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität an den Ergebnissen der Haushaltsberatungen im Hauptausschuss am letzten Dienstag. Die GRÜNE-Fraktion hat ein umfassendes Investitionspaket für die wachsenden Ansprüche des Radverkehrs für die Beratungen zum Haushalt beantragt. Mit 100 Tausend Euro sollte die Planung des Radschnellweg von Ratingen nach Düsseldorf und Duisburg durch die Beauftragung spezialisierter Planungsbüros beschleunigt werden. Mit 50 Tausend Euro sollte der Abbau von Drängelgittern, die den Radverkehr behindern, stattfinden. Zusätzliche Abstellflächen für Fahrräder sollten durch eine Ausbauoffensive mit jährlich 50 Tausend Euro geschaffen werden. Die in Ratingen noch weit verbreiteten Bettelampeln für den Fuß- und Radverkehr wollen die GRÜNEN konsequent mit jährlich 30 Tausend Euro beseitigen und durch eine automatische Grünzeit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen mit jedem Ampelumlauf ersetzen.

„Trotz großer Personalknappheit hält die Verwaltungsspitze einen Haushaltsansatz für die Beauftragung von Planungsbüros für den Radschnellweg von Ratingen nach Düsseldorf und Duisburg nicht erforderlich“, berichtet Martin Tönnes aus der Haushaltssitzung. Nach Angaben der GRÜNEN ist die Planung für einen Radschnellweg durchaus anspruchsvoll und ein komplexes Verfahren. Nur wenn eine positive Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg vorliegt übernimmt das Land NRW die Baukosten und die Instandhaltungskosten für das Projekt. Die zögerliche Haltung in der Verwaltungsspitze und bei den anderen Fraktionen im Rat ist kontraproduktiv und zeigt nicht den Willen nach Veränderungen hin zu mehr klimaschützender Mobilität.

„Die Verkaufszahlen bei den Fahrrädern verzeichnen aktuell Rekordwerte. Allein im letzten Jahr sind wieder zwei Millionen Pedelecs zusätzlich auf die Straßen gekommen“, so Martin Tönnes weiter. Der Fahrradboom findet im gleichen Umfang auch in Ratingen statt. Um dies nachhaltig zu unterstützen ist eine Priorität für Radverkehrsprojekte durch die Ratinger Politik erforderlich. „Nur so werden wir einen wirksamen Beitrag für eine klimaschützende Mobilität auch in Ratingen sicherstellen können,“ so der grüne Mobilitätsexperte abschließend.