Green GECCO: Stadtwerke auf dem Holzweg

Stadtwerke auf dem Holzweg

Green GECCO (Gemeinsam Clever CO2 Optimieren) als Alibi

Ratingen – Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen begrüßt die Absicht der Stadtwerke, mehr Geld in Erneuerbare Energien zu investieren. „Gut gedacht ist leider nicht gut gemacht!“ sagt Hermann Pöhling, Fraktionsvize im Stadtrat. Die Ratinger Stadtwerke ließen sich mit einigen anderen Stadtwerke von der RWE-Tochter Innogy in ein kompliziertes Unternehmensgeflecht namens Green GECCO locken. RWE käme so an billiges Geld für ihre zum Teil ausländischen Projekte und behielte zugleich das Sagen. Die Stadtwerke versprächen sich eine gute Rendite und ein reines Gewissen durch ihrer Alibi-Geldanlage; schließlich gäbe es in Deutschland nicht genügend Möglichkeiten für Erneuerbare-Energie-Projekte.

Die Grünen: Es gibt keinen vernünftigen Grund, Geld der Stadtwerke Ratingen in Erneuerbare Energien von Green GECCO z. B. in Windräder in Schottland zu investieren. Allein in der Region Kreis Mettmann, Wuppertal, Solingen und Remscheid stehen 200.000 Tonnen Biomasse als gespeicherte Sonnenenergie zur Verfügung. Zum 1.1.2010 stellt der Kreis Mettmann einen Bioenergiemanager ein. Dieser soll das erhebliche Biomassepotenzial der bergischen Region in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und Kommunen der energetischen Nutzung zuführen. In der gleichen Region sind derzeit 9 km² Dachfläche für Sonnenenergie noch nicht genutzt. Auch hier besteht ein erhebliches Potenzial an Investitionsmöglichkeiten für die Ratinger Stadtwerke.

Felix Gorris, Sprecher Stadtentwicklung und Umwelt hierzu: „Dies sind zwei Beispiele für eine regionale Wertschöpfung. Hier sollen sich die Stadtwerke Ratingen beteiligen – das Geld bleibt in der Region und es werden örtlich neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Stadtwerke können den so erzeugten Strom und das Gas als Grünen Strom und Bioerdgas aus eigener Produktion verkaufen.“

Susanne Stocks, Fraktionsvorsitzende: „RWE darf gerne mit eigenem Geld international investieren, unsere Stadtwerke sollen vor Ort aktiver werden. So wird den Erneuerbaren Energien am besten gedient.“