Ausfall der S6 – Eine harte Geduldsprobe für Ratingen 28. Juni 202428. Juni 2024 | Jan Kubisch Schon jetzt ist klar: Wir müssen uns nach den starken Beschädigungen an der Bahnstrecke auf mindestens zwei Jahre Ausfall der S6 zwischen Ratingen und Essen einstellen. Das frustriert Schüler*innen und Berufspendler*innen und ist ein echter Rückschlag für die Verkehrswende in unserer Region. Doch warum dauert das eigentlich so lange? Und wie kann die Zeit bis zur Wiederinbetriebnahme gut überbrückt werden? Hier findet Ihr Antworten zu den wichtigsten Fragen rund um das Thema S6: Was ist passiert?Nach den starken Regenfällen Anfang des Jahres kam es durch einen Felsabbruch zu einem Hangrutsch in der Nähe des Tunnels Hösel. Die Folgen: der Oberbau (Schienen, Schwellen, Schotter) wurde auf einer Strecke von 400m stark beschädigt es entstanden massive Schäden unterhalb des Bahndamms die Stützwand zur Sicherung des Hanges hat sich verschoben und muss komplett erneuert werden. Warum lässt sich der Streckenabschnitt nicht einfach wiederherstellen?Die entstandenen Schäden sind so massiv, dass eine Wiederherstellung des bisherigen Zustandes nicht mehr möglich ist. Schließlich schob sich bei dem Hangrutsch, nicht nur Erde über die Gleise, sondern es brach auch Schichtgestein, so dass der tragende Untergrund auch massiv beschädigt ist. Was hat die Bahn nun vor?Die Bahn plant für den Streckenabschnitt aktuell ein umfangreiches Sanierungs- und Sicherungskonzept. Die neue Stützwand soll deutlich robuster und resistenter gebaut werden, um die Strecke bei künftigen Extremwetterereignissen besser zu schützen. Schließlich ist in Folge des Klimawandels in der Zukunft mit weiteren Starkregenereignissen zu rechnen. Außerdem wird die Bahn weitere Sicherungsmaßnahmen umsetzen. In Zukunft sollen z. B. Auffangnetze bei Hangbewegungen das Gestein abfangen, um Schäden amGleisbett zu vermeiden. Warum dauert das so lange?Diese umfassende Sanierung der Strecke kommt einem Neubau gleich und muss daher ein Plangenehmigungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) durchlaufen, bevor die Baumaßnahmen beginnen können. Das Plangenehmigungsverfahren ist weniger aufwendig als ein reguläres Planfeststellungsverfahren, kann aber dennoch bis zu 18 Monate in Anspruch nehmen. Außerdem muss die Bahn zunächst die Planungsunterlagen vorbereiten und beim EBA einreichen. Das soll bis Ende dieses Jahres erfolgen. Parallel will die Bahn die Ausschreibung des Bauprojekts vorbereiten, so dass die Maßnahmen bei Vorliegen der Plangenehmigung direkt ausgeschrieben werden können. Für die eigentliche Bauzeit plant die Bahn mit ca. sechs Monaten. Das heißt, dass mit einer Wiederaufnahme des durchgehenden Bahnverkehrs frühestens Mitte 2026 zu rechnen ist. Was heißt das für die Fahrgäste?Die nächsten zwei Jahre werden Pendler*innen und andere Bahnreisende also auf diese wichtige und viel genutzte Verbindung zwischen Rheinland und Ruhrgebiet verzichten müssen. Bis dahin wird der bestehende Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen weitergeführt: Unter der Woche bis 20:00 Uhr zwischen Ratingen-Ost und Essen-Kettwig, abends und am Wochenende zwischen Düsseldorf Rath-Mitte und Essen-Kettwig. Die Station Ratingen- Hösel kann nicht bedient werden. Hinzu kommt, dass auf der Ausweichstrecke zwischen Düsseldorf und Essen (RE1, RE6, S1) in den nächsten Monaten ebenfalls Baumaßnahmen geplant sind. Geht das nicht schneller? Gerade im Hinblick auf die Bedeutung der Verbindung für die Region, sowie das übergeordnete Ziel einer klimafreundlichen Mobilitätswende, fragen wir uns, ob nicht noch mehr getan werden kann bzw. getan werden muss, um eine frühere Wiederaufnahme der Bahnverbindung zu ermöglichen. Zwar will die Bahn in Absprache mit den Behörden, das Genehmigungsverfahren so weit wie möglich beschleunigen, es ist aber zu klären, ob wirklich alle Optionen in Bezug auf Ausnahmegenehmigungen o. ä. ausgereizt sind. Es stellt sich außerdem die Frage, ob der Hang nicht bis zur Vorlage der offiziellen Genehmigung des EBA temporär durch andere Maßnahmen gesichert werden kann. Was machen die GRÜNEN damit es mit der S6 vorwärts geht? Auf Landesebene haben wir das Glück, dass unsere Mettmanner Landtagsabgeordnete Ina Besche-Krastl auch Sprecherin für Schienenverkehr ist und sich damit gleich im doppelten Sinne für das Thema engagiert. Sie setzt sich, wo möglich, für eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren ein und sagt dazu: „Die jüngste Ankündigung der Bahn, dass sich die notwendigen Arbeiten aufgrund eines Plangenehmigungsverfahrens bis mindestens Mitte 2026 hinziehen, ist nicht hinnehmbar. Die Bahn steht in der Pflicht, Maßnahmen zur Beschleunigung der Hangsicherung zu ergreifen, so dass der Betrieb zeitnah wieder aufgenommen werden kann. Den Betrieb für mehr als zwei Jahre stillzulegen ist keine Perspektive für Ratingerinnen und Ratinger und Pendler*innen zwischen Ruhrgebiet und Rheinland.“ Im Stadtrat engagieren wir uns derweil für tragfähige Übergangslösungen, um zumindest die negativen Auswirkungen während der Streckensperrung zu verringern. Für den 3. Juli hat Christian Otto, GRÜNER Vorsitzender des Mobilitätsausschusses, Vertreter*innen von Bahn, VRR und Landesverkehrsministerium zu einer öffentlichen Sondersitzung nach Ratingen geladen. „Alle Ratinger Bürger*innen sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen, ihre Idee einzubringen und direkt mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.“
Die Ratinger GRÜNEN trauern um Jürgen Lindemann 23. Juli 202423. Juli 2024 Die Ratinger GRÜNEN trauern um Jürgen Lindemann, der am 5. Juli im Alter von 75 Jahren viel zu früh verstarb. Er war viele Jahre lang ein geschätzter Weggefährte, der uns mit seiner fachlichen Expertise stets unterstützt hat, wenn es um Ökologie, Stadtentwicklung und Klimaschutz ging. In leitender Position tätig im Umweltministerium, engagierte er sich seit den 90er Jahren ehrenamtlich im BUND von der Ortsebene bis zur Landesebene und in zahlreichen Bürgerinitiativen. Er war Gründungsmitglied sowie […]
S6-Ausfall: GRÜNE fordern zügige Optimierung des Schienenersatzverkehrs 10. Juli 202410. Juli 2024 Am 3. Juli fand die langerwartete Sondersitzung zum Thema S6 statt. Christian Otto, der grüne Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität, hatte den Termin zusammen mit seinem Kollegen Michael Droste (CDU) vom Bezirksausschuss Hösel initiiert. Die geladenen Vertreter*innen der Deutschen Bahn, des VRR, des Landesministeriums für Verkehr, des Kreises Mettmann sowie der Ratinger Stadtverwaltung nahmen ausführlich zur schwierigen Situation nach dem Hangrutsch in Hösel und dem Szenario zum Wiederherstellen der S-Bahn-Strecke Stellung und stellte […]