GRÜNE: Bericht zum Klimaschutzmanagement unbefriedigend

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Der Bericht Klimaschutzmanagement 2022 ist in den letzten Wochen den zuständigen Gremien vorgestellt worden, angefangen vom Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Klimafolgenanpassung und Nachhaltigkeit bis zum Rat. Außerdem wird der Klimaschutzmanager der Stadt Ratingen die im vergangenen Jahr durchgeführten Klimaschutzmaßnahmen im Klimabeirat am 1. Juni der Öffentlichkeit vorstellen.

Das integrierte Klimaschutzkonzept enthält 34 Maßnahmen in den Handlungsfeldern Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Klimaschutz, Mobilität, Energieeffizienz in Unternehmen, Energieversorgung und Energieverbrauch sowie 14 städtische Klimaaktivitäten.

Für die GRÜNEN in Ratingen ist dieser Bericht trotz des Engagements der Verwaltung in Sachen Klimaschutz alles andere als befriedigend. „Dass 25 Maßnahmen vollständig abgeschlossen sind und nur vier noch nicht begonnen, gibt ein falsches Bild von den tatsächlichen Fortschritten wieder“, bedauert die umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion, Edeltraud Bell. Viele Maßnahmen würden als begonnen bezeichnet, seien aber in einem Anfangsstadium stecken geblieben. So sei beim Punkt „Klimaoptimierte Beschaffung“ zwar eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, aber das Ziel, eine verwaltungsinterne Richtlinie festzulegen, bisher nicht erreicht.

Im Bereich Mobilität wurde die Umsetzung des Masterplans Radverkehr in den Jahren 2017 und 2018 begonnen, seitdem sei aber nichts passiert, so die GRÜNEN. Beim Thema Carsharing in Ratingen schloss die Prüfung der Angebote mit dem Ergebnis ab, dass momentan lediglich zwei Autos zur Verfügung stehen. Nach dem Anbieterwechsel 2021 gibt es noch keine Daten zur Nutzung und keine Erhebungen zum Bedarf. 2023 werden lediglich zwei städtische Gebäude eine PV-Anlage aufs Dach bekommen. 2022 wurde kein einziges städtisches Gebäude mit einer PV-Anlage ausgestattet, geplant waren 13.

Da wundert es nicht, dass die gesamtstädtische CO2-Bilanz nach Auffassung der GRÜNEN verheerend ausfällt: Da die CO2-Emissionen der Stadt Ratingen in den letzten Jahren nur um 4% verringert wurden, kommt der Bericht zu dem Schluss, dass die Klimaziele der Stadt Ratingen sowie die angestrebte Klimaneutralität nicht erreicht werden, wenn die Treibgasemissionen in der nächsten Jahren nicht wesentlich schneller reduziert werden.

„Wir müssen unbedingt Tempo machen mit der Umsetzung effizienter Klimaschutzmaßnahmen“, erklärt Ute Meier, Vorsitzende des Umweltausschusses. „Wir müssen jetzt an den großen Stellschrauben drehen, wenn wir schnell CO2 einsparen wollen.“ Die GRÜNEN hoffen, dass dies durch das Projekt „Ratingen.Klimaneutral.20xx“ gelingt, welches das integrierte Klimaschutzkonzept von 2017 fortsetzen soll. „Der ÖPNV sollte einbezogen werden, und grundsätzlich müssen verkehrspolitische und städtebauliche Projekte unter dem Gesichtspunkt der CO2-Einsparung betrachtet werden,“ ergänzt die GRÜNE Ratsfrau und stellvertretende Fraktionsvorsitzende.