Grüne fordern Sachstandbericht Städtepartnerschaften 14. Juni 202213. Februar 2023 | Jan Kubisch Vor über 60 Jahren ging Ratingen mit der nordfranzösischen Stadt Maubeuge seine erste Städtepartnerschaft ein. Nach zwei grausamen Weltkriegen wollte man zukünftig in Freundschaft miteinander verbunden sein und unterzeichnete eine Partnerschaftsurkunde, auf Französisch Protocole d’Amitié. Die Stadt Ratingen ist in den nachfolgenden letzten Jahrzehnten Partnerschaften mit weiteren Städten eingegangen. „Gerade vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine ist es umso wichtiger, die bestehenden Städtepartnerschaften mit Leben zu füllen. Sie fördern gegenseitiges Verständnis, Respekt und Vertrauen zwischen den Völkern,“ sagt Barbara Esser, 2. stellvertretende Bürgermeisterin. Es fanden zahlreiche Begegnungen auf offizieller und privater Ebene statt, es gab ein Jugendaustauschprogramm mit den französischen Partnerstädten und den regelmäßigen Besuch amerikanischer Studentengruppen aus Vermillion, Ratinger Chöre traten in Kokkola auf und umgekehrt, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Kontakte wurden auf beiden Seiten immer als sehr befriedigend und bereichernd empfunden, öffneten den Blick auf andere Kulturen und ließen enge Freundschaften entstehen. Edeltraud Bell, 2. stellvertretende Fraktionssprecherin der Grünen ergänzt: „Die Städtepartnerschaften wurden in den letzten Jahren kaum noch gepflegt. Schon vor Corona gab es sehr selten Reisen von politischen Vertretungen, geschweige denn von der Stadt organisierte Begegnungen von Jugendlichen oder gemeinsame kulturelle Veranstaltungen.“ Im März fand eine privat organisierte Reise nach Maubeuge statt, die auf die Initiative von VHS-Teilnehmer*innen zurückging. Sie hatte einen halboffiziellen Charakter durch die Teilnahme der 2. Stellvertretenden Bürgermeisterin, Frau Esser, und durch den Empfang der deutschen Gruppe durch den Bürgermeister von Maubeuge, Monsieur Arnaud Decagny. Von französischer Seite wurde großes Interesse an einem intensiveren Kontakt mit Ratingen geäußert und angeregt, das Jugendaustauschprogramm aus den 80er und 90er Jahren wiederzubeleben. Barbara Esser: „Wir Grünen möchten nun im Rat am 21.06. erfahren, welche offiziellen Kontakte in welcher Form zu allen Städtepartnerschaften noch bestehen und ob es Pläne, Initiativen und Projekte für die nächste Zeit gibt. Wir beantragen einen Sachstandsbericht zu unseren Städtepartnerschaften.“ Edeltraud Bell fügt hinzu: „Umgesetzt werden können Projekte durch die Stadt nur, wenn die für die Pflege der Städtepartnerschaften bestehende Stelle wieder besetzt ist.“ Die aktuell sieben Partnerstädte Ratingens sind Beelitz (Land Brandenburg) und international Gagarin (Russland), Kokkola (Finnland), Le Quesnoy und Maubeuge (Frankreich), Vermillion (South Dakota, USA) und Wuxi/Huishan (China).
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