Radverkehrskonzept: Ratingen muss endlich handeln

Bild: Michael Gaida/PIXABAY

Seit einem Jahr hat der Kreis Mettmann ein von allen Kreistagsparteien getragenes Radverkehrskonzept. Dabei wurden 880 Kilometer Alltagsradwege abgefahren, der Zustand der Wege dokumentiert und Vorschläge für Reparaturen und Streckenverbesserungen erarbeitet. Weitere 1100 Hinweise kamen aus der Bevölkerung und wurden für das Konzept bewertet. „Das Radverkehrskonzept des Kreises Mettmann ist ein gutes Konzept, das die Gemeinden und Gemeindeteile besser untereinander verbindet. Besonders in Zeiten, in denen die Nutzung von Pedelecs immer bedeutender wird, sind solche Verbindungen unverzichtbar“, meint Jörn Morgenroth, Mitglied der GRÜNEN aus Ratingen im Mettmanner Kreistag.
 
„Allerdings reicht ein Konzept allein nicht aus. Es ist wichtig, dass die Gemeinden des Kreises das Konzept auch umsetzen. Leider gibt es bisher noch keine entsprechenden Aktivitäten in Ratingen“, sagt Thomas Kneisle, Vorstandsmitglied der Ratinger GRÜNEN. Es sei auch nicht mehr die Zeit, alternative isolierte Konzepte für Ratingen zu erarbeiten. „Jetzt ist Handeln angesagt. Wir stehen mit dem Radverkehr einfach nicht da, wo wir längst sein sollten“, so Kneisle weiter.
 
Im Ranking des Fahrradklimatests des ADFC belegt Ratingen Platz 96 von 110 der mittelgroßen Städte. Auch der „Masterplan Radverkehr der Stadt Ratingen“ von 2011 mit vielen guten Maßnahmen blieb in den Ansätzen stecken. 
 
„Zwar sehen wir die engen Personalressourcen in der Stadt Ratingen, aber angesichts des immer knapper werdenden Zeitfensters für die Bekämpfung des Klimawandels ist es wichtig, Ressourcen auf den Ausbau der Radinfrastruktur umzuschichten. Denn bessere Bedingungen führen zu mehr Radverkehr“, betont Piet Hülsmann, ebenfalls vom Vorstand des GRÜNEN Ortsverbandes. „Aktuell lassen sich viele Bürgerinnen und Bürger von der schlechten Infrastruktur abhalten, mehr Wege mit dem Rad zu machen. Die veranschlagten 17 Millionen Euro für eine rückwärtsgewandte Tiefgaragenpolitik könnten Ratingen stattdessen zu einer Vorzeigestadt beim Radverkehr machen.“
 
Es kommt jetzt nach Ansicht der GRÜNEN also darauf an, das Radverkehrskonzept zügig umzusetzen, damit Radfahren noch mehr Spaß macht. Der Kreis Mettmann ist nun zusammen mit den kreisangehörigen Städten am Zug, den Radverkehr im Kreis nach vorne zu bringen. Nur durch eine konsequente gemeinsame Umsetzung des Konzepts kann der Radverkehr in der Region nachhaltig gestärkt werden.