Ultrafeinstaubbelastung in Tiefenbroich durch Flugverkehr

Foto: Erich Westendarp/PIXABAY

In den Fokus der lokalen Umweltdebatte rückt die Ultrafeinstaubbelastung, die maßgeblich durch den Flugverkehr verursacht wird. In diesem Kontext stellte die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bezirksausschuss Tiefenbroich, der gemeinsam mit dem UKKNA tagte, den Antrag, dass die Verwaltung der Stadt Ratingen Kontakt mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) aufnehmen möge.

Ziel ist die Klärung, ob bereits Messungen von UFP (ultrafeine Partikel) in Tiefenbroich durchgeführt werden bzw. geplant sind. Die Verwaltung berichtete, dass es zwar Pilotstudien um den Flughafen Düsseldorf gäbe, die Studien aber noch nicht final abgeschlossen seien und eine Übertragung auf Tiefenbroich nicht möglich sei.

Ein weiterer Antrag von B90/Grünen zielte darauf ab, ob die Anbringung einer Messstelle an oder in der Nähe der Martinschule möglich sei, um eine nähere Erfassung der Abgasbelastung für die Wohnbevölkerung zu gewährleisten.

Der Antrag erhielt Unterstützung von SPD und Die Partei, wurde jedoch knapp durch die bürgerlichen Kräfte, CDU und BU, abgewiesen. „Diese Straußentechnik ist sehr schade, denn mit der Einstellung ‚was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß‘ kommen wir bei Umweltthemen nicht weiter“, kommentiert Edeltraud Bell, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN.

Die stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses Tiefenbroich, die GRÜNE Ratsfrau Isabella Kappner, betont die Notwendigkeit von Langzeitmessungen in Gebieten mit intensivem Flugverkehr, insbesondere in der Nähe des Flughafen Düsseldorf. „Tiefenbroich liegt direkt in der Einflugschneise des Flughafen Düsseldorf. Ohne robuste Daten ist es uns nicht möglich, eine potenzielle Gefährdung der Bevölkerung zu bestätigen oder auszuschließen“, so Kappner.

UFP entstehen primär durch Flug- und Straßenverkehr. Diese vom Menschen verursachten Partikel stellen aufgrund ihres Durchmessers von weniger als 100 nm ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar, da sie direkt über die Lunge in die Blutbahn gelangen können. Neben möglichen Auswirkungen auf die Atemwege könnten sie auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems begünstigen. Bisher existieren nur wenige epidemiologische Studien zu UFP, was die Festlegung von empfohlenen Grenzwerten erschwert.