GRÜNE sehen Messungen von Ultrafeinstaub in Tiefenbroich als Vorsorge

Die Ratinger Grünen wenden sich entschieden gegen die Behauptung der CDU-Fraktion (RP vom 13.12.), bei der Forderung von Messungen von Ultrafeinstaub in Tiefenbroich handele es sich um Panikmache.

„Die Messung der Ultrafeinstaubpartikel (UFP) ist ein notwendiger Schritt, um die Belastung einschätzen zu können und gegebenenfalls die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen“, sagt Isabella Kappner, Grüne Ratsfrau im Bezirksausschuss Tiefenbroich. Am Düsseldorfer Flughafen gibt es bereits ein Pilotprojekt des LANUV (Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz), im Rahmen dessen Ultrafeinstaubpartikel gemessen werden.

„Das bedeutet, dass die Landesregierung die gesundheitlichen Gefahren, die von Ultrafeinstaub ausgehen, ernst nimmt“, ergänzt Edeltraud Bell, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion. Auch andere Flughäfen führen regelmäßige Messungen der Ultrafeinstaubbelastung durch. So sind um und auf dem Flughafen Frankfurt neun Messstationen für Ultrafeinstaub aufgestellt worden, um die Belastung der Luft zu messen.

„Wenn wir jetzt eine Messstation für UFP und die anderen bereits gemessenen Schadstoffe direkt in der Einflugschneise im Zentrum von Tiefenbroich fordern, nicht wie die bestehende Messstation irgendwo im Grünen, sondern dort, wo die Menschen wohnen, dann ist das keine Panikmache, sondern Vorsorge“, so Edeltraud Bell.

Auch Ortsverbandssprecher Michael Schäfer hat kein Verständnis für die Vorwürfe der CDU. „Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die gesundheitlichen Risiken von Ultrafeinstaubpartikeln“, führt Schäfer aus und verweist dabei auf einen zusammenfassenden Bericht des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zum Thema UFP. Diese winzigen Partikel können tief in die Atemwege eindringen und sind mit verschiedenen Atemwegserkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Problemen in Verbindung gebracht worden. Zudem sind sie so klein, dass sie die Blut-Luft-Schranke durchdringen und direkt in den Blutkreislauf eindringen. Der Deutsche Wetterdienst stellte bereits in seinen Unterlagen zum Thema UFP fest, dass Ultrafeinstaubpartikel in Tests mit Ratten in deren Leber, Herz und Gehirn festgestellt werden konnten.

Der Ortsverbandsvorsitzende widerspricht auch der Aussage der CDU-Fraktion, es gäbe keine Richtwerte für Ultrafeinstaubpartikel und daher keinen Handlungsbedarf: „Die Tatsache, dass es für UFP keine Grenzwerte gibt, hat einen erschreckend simplen Grund: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in Untersuchungen festgestellt, dass unabhängig von der Feinstaubkonzentration immer eine schädliche Wirkung zu erwarten ist. Vereinfacht gesagt: Der Grenzwert ist Null.“