Ich habe ein Satellitenfoto des Rhein-Ruhr-Gebietes, auf dem man in einem Meer von roten Flächen (bebautes Gebiet) und grün-braunen Rechtecken (landwirtschaftliche Flächen) einen kleinen dunkelgrünen Fleck entdeckt.
Dieser kleine, dunkelgrüne Fleck ist der Wald, der Ratingen umgibt. In Richtung Düsseldorf ist schon keine Lücke mehr in der bebauten Fläche zu erkennen.
Das Bild macht deutlich, wie bedroht das bisschen Natur um Ratingen herum ist. Die Idee, dass wir mit einem „ modernen Freizeitkonzept“ von unbekannten Privatinvestoren ein neues „Aushängeschild“ für Ratingen am Blauen See hätten, erfüllt mich angesichts der uns umgebenden Städte mit Grausen.
Der Freizeitdruck auf Ratingen nimmt schon jetzt bedrohliche Formen an. Am Grünen See können sich die Anwohner im Sommer vor parkenden Autos nicht retten. Das Angertal wird zur Rennstrecke für das halbe Ruhrgebiet, wie die Autokennzeichen erkennen lassen. Die Menschen kommen ja nicht mit dem Bus oder der Bahn. Der Blaue See ist ein romantischer Fleck Natur mit einer Naturbühne vor großartiger Kulisse. Er kann von den Ratingerinnen und Ratingern zu Fuß erreicht werden. Diese idyllische Kombination aus Natur und Kultur sollte unbedingt geschützt, die Naturbühne vernünftig entwickelt werden. Der Naturschutz darf nicht heruntergefahren werden, um „private Investoren“ anzulocken.
Der Blaue See muss in der Hand der Ratingerinnen und Ratinger bleiben.
„Hände weg vom Blauen See!“
Mareike Wingerath
(Ortsverbandsvorsitzende von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, Ratingen)