Prüfantrag: Einführung eines Mehrweggebots

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt für die nächste Sitzung des UKKNA, HaFA und Rat:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Einführung eines Mehrweggebots mit dem Ziel der Einführung in 2024 zu prüfen.

Für öffentliche Großveranstaltungen, bei denen Tochtergesellschaften der Stadt Ratingen (insbesondere die Ratingen Marketing GmbH) als Veranstalterin auftreten, soll zukünftig ein Mehrweggebot gelten. Teilnehmende Betriebe sind nach der Einhaltung des Gebotes auszuwählen. Das Gebot legt fest, dass Einwegverpackungen im Gastronomiebereich durch geeignete Mehrwegverpackungen und Pfandsysteme ersetzt werden. Dies gilt insbesondere für Plastik- und Pappbecher, Plastik- und Papierteller, Styroporbehälter und Einweggeschirr.

Begründung:
Die Stadt Ratingen erstellt aktuell eine Nachhaltigkeitsstrategie und betreibt ein engagiertes Klimaschutzmanagement. Im Rahmen dieser Thematik ist es unabdingbar, dass städtische Institutionen und Gesellschaften eine Vorbildrolle einnehmen und ihren Handlungsspielraum zur Gestaltung umwelt- und klimafreundlicher Veranstaltungen nutzen.

Die als Alternative zu Einwegprodukten aus Vollplastik häufig verwendeten Papier- oder Pappprodukte sind ebenfalls nur zum einmaligen Gebrauch geeignet und in der Ökobilanz (durchschnittliche CO2-Emissionen in der Produktion und Verbrennung, Recyclingfähigkeit) häufig noch schlechter zu bewerten. Dies liegt daran, dass Papierprodukte in der Herstellung einen höheren Energieaufwand benötigen und gleichzeitig meist mit einer Plastikschicht versehen sind, welche das Recycling verhindert und lediglich eine thermische Verwertung (Verbrennen) des anfallenden Mülls zulässt. Zusätzlich findet bei großen Veranstaltungen in der Regel keine Trennung der Abfälle statt, die ein Recycling zulässt.

Das diesjährige durch die RMG geplante Genießerwochenende fällt in den Zeitraum der Ratinger Tage der Nachhaltigkeit. Es ist davon auszugehen, dass in diesem Zeitraum ein besonderes Augenmerk der Öffentlichkeit auf der umwelt- und klimafreundlichen Durchführung von Veranstaltungen liegt.

Mit freundlichen Grüßen

Edeltraud Bell, stellv. Fraktionsvorsitzende

Julia Merkelbach, sachkundige Bürgerin